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Bekanntgabe des Milchpreises Februar 2023

Hoogeveen, 31. Januar 2023

Maximaler Vorschussmilchpreis Februar: 52,22 € je 100 kg
Der maximale Vorschussmilchpreis von DOC Kaas für Februar beträgt 52,22 € je 100 kg exkl. MwSt. bei einer Jahreslieferung von 1.100.000 kg Milch mit 4,00 % Fett und 3,40 % Eiweiß. Der Milchpreis für Februar sinkt damit um € 6,98 pro 100 kg Milch zum Vormonat Januar. Die Fett- und Eiweißpreise im Februar betragen jeweils 6,868 €/kg

2022 war für die Milch das Jahr der Superlative, die in dieser extremen Form so bisher eine Ausnahmesituation darstellen. Die Preise für Milchprodukte stiegen infolge einer Verkettung von günstigen Umständen in großen Schritten in bisher nicht gekannte Höhen – und das über das gesamte Sortiment von Industrieprodukten bis hin zu Ware für den Lebensmitteleinzelhandel. Im Zuge dessen konnten die deutschen Molkereien 2022 nach ersten Prognosen im Jahresschnitt rund 52 ct/kg auszahlen. Wir als DMK konnten nach vorläufigen Zahlen in 2022 deutlich über dem BLE-Schnitt auszahlen.
Doch die extrem hohen Produktpreise blieben marktseitig nicht ohne Reaktionen. Der Absatz von Milchprodukten im Lebensmitteleinzelhandel ging zurück, was sich auch auf den Bedarf bei Industriekunden auswirkte, die Milchprodukte verarbeiten. Im Export dämpfte die inflationsbedingt abnehmende Kaufkraft vieler Importländern den Absatz, hinzu kam eine Nachfrageflaute beim größten Käufer China. Das führte zu einem weltweiten Angebotsüberhang. Bereits im Sommer 2022 setzte bei Magermilchpulver ein Preisrückgang ein, dem sich ab Herbst Butter und Käse anschlossen.
Auf die sich abschwächende Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2022 kamen in Richtung des Jahresendes steigende Milchmengen, die den Angebotsüberhang vergrößert und den Preisrückgang verstärkt haben. Ähnlich intensiv wie der Weg nach oben, erfolgt nun auch die Abschwächung in großen Schritten: Blockbutter liegt in den Notierungen mittlerweile um mehr als ein Drittel, Magermilchpulver und Käse gut 40 Prozent unter den Höchstständen vom vergangenen Jahr. Der ife Rohstoffwert, im September 2022 noch bei rund 60 Ct/kg Milch, liegt aktuell für Januar bei knapp 45 Ct/kg. In der Summe: Der Markt ist massiv unter Druck.

Was bedeutet die aktuelle Milchmarktentwicklung für die DMK Group?
Die weitere Marktlage ist unklar – gerade bei Standardware. Eine Stabilisierung oder gar Erholung setzt voraussichtlich erst mit einer spürbaren Belebung der Nachfrage oder abnehmenden Milchmengen ein. Bis dahin wird wie bei anderen Molkereien auch bei DMK das Milchgeld den rückläufigen Verwertungen folgen müssen.
Die Verwertung über diese sogenannte „Commodities“, also Standardware, stellt bei DMK nur einen Teil der Verwertung dar. Bewusst hat sich DMK strategisch in den Geschäftsfeldern breit aufgestellt und verfügt über längerfristige Kontrakte, insbesondere in Richtung des Lebensmitteleinzelhandels. Damit konnte der Rückgang der Gesamtverwertung zunächst etwas abgepuffert werden. Dennoch sind vor dem Hintergrund des aktuellen Preisverfalls in einer großen Zahl von Produktkategorien entsprechende Rücknahmen bei den Milchpreisen unumgänglich. Ab Jahreswechsel sind Kategorien wie Käse in einem Maße und einer Dynamik von einem Preisrückgang betroffen, den die Branche so noch nicht gesehen hat und der in diesem Ausmaß auch Ende 2022 so noch nicht zu erkennen war. Wir bedauern uns, dass wir Ihnen in der vergangenen Zeit andere Signale gesendet haben. Signale, dass der Milchpreis weniger stark fallen würde als derzeit. Wir haben Erwartungen auf Basis der damals erwarteten Marktsituation geäußert. Leider funktioniert das anders. Aufgrund der aktuellen Marktsituation muss DMK ein negatives Januar-Ergebnis verkraften, dessen Korrektur im Milchpreis für Februar berücksichtigt wurde.

Trotz des Drucks auf dem internationalen Milchmarkt konnte DMK die Milchpreise bis Dezember stabil halten. Während in Belgien die Molkereibetriebe bereits im November niedrigere Milchpreise verzeichneten und auch in Deutschland im Dezember die meisten Molkereiunternehmen ihren Milchpreis stark nach unten korrigierten, tat DMK dies ab Januar mit einem Anstieg des DMK-Milchpreises im November. Rückblickend hat der Milchpreis für Februar also einen Nachholeffekt. Um Milchpreise von Molkereiunternehmen vergleichen zu können, ist es wichtig, dies über einen längeren Zeitraum und nicht auf Basis eines Monats zu tun. Der durchschnittliche maximale Milchpreis von DOC Kaas über die Monate Januar und Februar zusammen beträgt 55,71 €.

Wie bereits erwähnt, empfinden wir die Milchpreiskorrektur als sehr enttäuschend. Nun zeigt sich, dass eine Stabilisierung oder gar Erholung nur dann ein Thema ist, wenn es zu einem spürbaren Belebung des (Einzelhandels-)Marktes oder einem rückläufigen Milchangebot kommt, wodurch Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht kommen.